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28.03.2014

Visuelle Kommunikation in der Personalentwicklung: „Schlegel”-Männchen setzen Zeichen

Wie vermittle ich Wissen, wie bereite ich Informationen anschaulich auf,

wie vernetze ich Inhalte, wie verschaffe ich einen Überblick,

wie mache ich Ziele transparent, wie trete ich in einen Dialog,

wie wecke ich die Neugier, wie löse ich Emotionen aus,

wie sorge ich für ein gutes Lernklima...?

Auf solche Fragen müssen in der Personalentwicklung praktikable Antworten gefunden werden.

Ein Lösungsansatz liegt im „gehirngerechten Lernen”. Unter diesem Stichwort wird untersucht, wie Lernen gut funktioniert. Ausgehend von der Tatsache, dass jeder Mensch zwei Gehirnhälften mit unterschied­lichen Aufgaben und Fähigkeiten besitzt, weiß man heute, dass wir uns Lernstoff besser merken können, wenn beim Lernen beide Gehirnhälften aktiv sind. Lehrer, Trainer und Personalentwickler sollten dafür sorgen, dass beide Gehirnhälften zusammen angesprochen werden. Das gelingt z.B. über: Mind Maps, Schlüsselworte, knappe Stichpunkte, Symbole, Zeichen und Bilder.

Eine wirksame Methode für „gehirngerechtes Lernen” ist also die visuelle Kommunikation! Visuellen Einflüssen können wir uns nur schwer entziehen, denn sie wirken unmittelbarer als das gesprochene Wort. Das liegt in der Natur des Menschen – die Sprache der Bilder wird auch die „natürliche Sprache” genannt.

Die suggestive Kraft und Bildsprache von Zeichen sollte man sich folglich zunutze machen, wenn beispielsweise Komplexität reduziert werden soll, was grundsätzlich ein Ziel von Kommunikations- und Lernprozessen ist.

Auch in unserer Unternehmens- und Personalentwicklungsarbeit setzten wir in Trainings und Workshops visuelle Kommunikation mittels Zeichen ein. Unsere Zeichen sind „Männchen”. Sie sind nicht viel mehr als ein Kopf und ein angedeuteter Oberkörper, nur ein simples Strichmännchen, mal mit Antennen, mal mit Zornesblitzen.

Entstanden sind diese Männchen im Lerngeschehen, bei der Erarbeitung  komplizierter Interaktionsanforderungen. Nicole Schlegel skizzierte vor einigen Jahren in einem ihrer Seminare solch ein Strichmännchen zu den Analysen und  Reflektionen, die sich auf dem Flipchart angesammelt hatten. Das „Männchen” half, die scheinbar ungeordneten Beiträge auf einen Punkt zu bringen und diese anschaulich und begreifbar zu machen. „Ich brauchte etwas, das im Gehirn anders wirkt als Worte, das wie ein Stoppschild im Verkehrschaos funktioniert, wie ein Leuchtfeuer im Nebel – einfach und signifikant”, so Nicole Schlegel, „und ich brauchte ein Zeichen, das die menschliche Verantwortung symbolisiert, denn mit jeder Handlung werden auch Gedanken, Einstellungen und Emotionen übermittelt.”

Zeichen geben uns Orientierung. Ein stimmiges Bild richtig platziert kann viel bewirken. Die „Schlegel-Männchen” sind inzwischen zu festen Bausteinen und Begleitern in Nicole Schlegels Personalentwicklungs­maßnahmen geworden.