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05.04.2022

Employee Experience: Lebensphasenbezogenes Personalmanagement als Grundlage der „Reisen” durch die Arbeitswirklichkeit der Beschäftigten

Der Weg zu besserem Kundenservice und höheren Gewinnen führt über die Mitarbeiter. Erfolgreiche Unternehmen haben erkannt, dass die Mitarbeiter die Stars sind und nur die Konzentration auf die Mitarbeiter zu den gewünschten Zielen führt. Allerdings sind Kicker, Obstkörbe und Lounge-Ecken kein Allheilmittel, vor allem nicht in Zeiten von Homeoffice und Remote Work. Ein Ansatz für erfolgreiche Mitarbeiterrekrutierung und -bindung ist Employee Experience.

 

Das Arbeitsleben als inspirierende, produktive Reise

Employee Experience stellt einen Perspektivwechsel zum Employer Branding dar. Bei der Employee Experience ist nicht die Sicht des Arbeitgebers entscheidend, sondern die Wünsche und Motive der Mitarbeiter. Stellt man sich das Arbeitsleben als Reise (Employee Journey) von der Bewerbung bis zum Ausscheiden vor, so umfasst Employee Experience alle Erfahrungen eines Mitarbeiters, die er oder sie in Verbindung mit einem Unternehmen sammelt, bzw. die Summe aller Berührungspunkte, die ein Arbeitnehmer mit seinem Arbeitgeber hat. Karrierepfade, Projektaufgaben und die möglichen strategischen Herausforderungen des Unternehmens werden für die Mitarbeiter zu „Fahrscheinen“.

 

Moments that Matter

Die Grundannahme von Employee Experience lautet: Jeder einprägsame Moment (Moments that Matter) und jeder Berührungspunkt der Employee Journey entscheidet über die Qualität der Beziehung, die ein Arbeitnehmer zu seinem Unternehmen aufbaut. Es ist also die Aufgabe von Unternehmen, wichtige Erfahrungen, Erlebnisse und Berührungspunkte zu gestalten. Moments that Matter stehen im Zusammenhang mit besserem, einfacherem und effektiverem Arbeiten und konzentrieren sich auf menschliche Interaktion und emotionales Wohlbefinden. Oft sind es einfache, preiswerte und schnell zu implementierende Dinge, denn Moments that Matter können beispielsweise sein: Vorstellungsgespräch, Krankmeldung, Aufnahme in ein neues Team, Feier eines besonderen Ereignisses oder Feedback vom Chef.

 

Berührungspunkte: Kultur, Tools und physische Umgebung

Employee Experience basiert auf drei Grundpfeilern (nach J. Morgan), die jeweils einen Berührungspunkt repräsentieren und die Mitarbeiterzufriedenheit beeinflussen.

Kulturelle Umgebung: Unternehmensstruktur, Hierarchie und Führungsstil prägen u. a. das kulturelle Umfeld, geben den Mitarbeitern Sinn und Zweck und schaffen eine emotionale Verbindung zum Arbeitsplatz. Hier entscheidet der Markenkern des Unternehmens.

Technologische Umgebung: Alle Werkzeuge, die Mitarbeiter benötigen, um ihren Job gut ausüben zu können. Damit sind nicht automatisch die neuesten, sondern die für das eigene Unternehmen am besten geeignetsten Tools gemeint.

Physische Umgebung: Bürostuhl, Kantinenessen, Beleuchtung, Geräuschpegel und Hygiene gehören zum physischen Umfeld und wirken sich auf die Leistungsfähigkeit, die Konzentration und das Wohlbefinden der Mitarbeiter aus.

 

Simply Irresistible Organization Model

Besonders interessant und gestaltbar ist die Unternehmenskultur. Viele Faktoren aus dem Bereich „Kulturelle Umgebung” können zu einer positiven Employee Experience beitragen: Führungsstil, Mitarbeiterprogramme, Weiterbildung, Karrieremöglichkeiten, Anerkennung und Förderung, Arbeitsmethoden und weitere Pluspunkte.

Die amerikanische Unternehmensberatung Deloitte hat dazu das Simply Irresistible Organization Model mit fünf Prinzipien entwickelt:

Sinnvolle Arbeit

Eigenverantwortung / kleine Teams

Unterstützendes Management

Klare Zielsetzungen / Investition in die Entwicklung von Führungskräften / Coaching / agiles Leistungsmanagement

Positives Arbeitsklima

Flexibilität / Wertschätzung / faires, inklusives und vielfältiges Arbeitsumfeld

Karrieremöglichkeiten

Training und Unterstützung am Arbeitsplatz / selbstgesteuertes und dynamisches Lernen / wirkungsvolle Lernkultur

Vertrauen in die Führung

Mission und Purpose / Transparenz und Ehrlichkeit / Inspiration

 

Strategieentwicklung in 8 Schritten

Obwohl inzwischen viele die Wichtigkeit von Employee Experience erkannt haben, ist nur ein geringer Anteil der Führungskräfte der Meinung, dass Employee Experience in ihrem Unternehmen ernsthaft und mit einem fundierten Plan implementiert ist. Um eine differenzierte Employee Experience im Unternehmen aufzubauen, müssen gezielt Programme und Verantwortliche her. Deloitte hat eine achtstufige Strategie zur wirksamen Umsetzung von Employee Experience entwickelt, die wir anhand unserer Praxiserfahrungen und erfolgreichen Kundenprojekte bestätigen können:

Prioritäten festlegen: Employee Experience bekommt oberste Priorität und wird als feste Größe bei der Gestaltung des Arbeitslebens etabliert.

Zuständigkeiten regeln: Eine Führungskraft für Employee Experience benennen und sämtliche Maßnahmen von einem Team verantworten und steuern lassen.

Employee Personas und Employee Journey Maps erstellen: Den Arbeitsalltag der Mitarbeiter kennenlernen und sich in sie hineinversetzen. Untersuchen, wo Arbeit erleichtert und wo Produktivität, Performance und Engagement gesteigert werden können.

Gesamte Belegschaft einbeziehen: Keiner bleibt außen vor. Bei der Planung der Employee Experience werden alle Mitarbeiter mit einbezogen: vom Minijobber über die Halbtagskraft, die Freelancer und die Teamleiter bis zur Führungskraft.

Umschauen und von anderen lernen: Erfahrungen und Ergebnisse von anderen anschauen und analysieren. Wo finden sich Best Practice-Beispiele, wo ganz neue Ideen, was gibt es bereits an Daten über wichtige Momente in der Employee Journey?

Oberste Hierarchieebene beteiligen: Das Management legt Ziele, Belohnungen und andere Maßnahmen zur Steigerung der Performance fest. Es hat großen Einfluss auf die Erfahrungen der Mitarbeiter und muss folglich eng in die Employee Experience-Strategie eingebunden werden.

Kulturelle Unterschiede verstehen: Employee Experience ist ein globaler Trend, dennoch müssen lokale und kulturelle Unterschiede beachtet werden. International tätige Unternehmen müssen kulturelle Unterschiede und ihre Bedeutung für das Arbeitsleben der Mitarbeiter an den verschiedenen Standorten kennen und berücksichtigen.

Messen und evaluieren: Um zu verstehen, was die Mitarbeiter im Arbeitsalltag erleben und was sie bewegt, müssen Erfahrungen messbar werden. Dafür sollten geeignete Verfahren regelmäßig genutzt werden: Pulsbefragungen, Feedbacksysteme und Interviews.

Wir arbeiten projektbezogen und starten eine Kooperation mit Ihnen zur Umsetzung in die Unternehmens- oder Verwaltungspraxis, denn das Demografiemanagement erfordert kluge Antworten. Mit der Employee Experience erhalten Arbeitgeber ein effektives Werkzeug zur Steigerung ihrer Attraktivität. Sie werden sichtbarer, erfahrbarer und können ihre Stärken zeigen.

 

„Kümmere dich um die Mitarbeiter und sie kümmern sich um deine Kunden”. (J.W. Marriott)

Für eine gute Employee Experience müssen Unternehmen bestimmte Rahmenbedingungen schaffen, umdenken und andere Prioritäten setzen. Sie brauchen Führungskräfte, die offen sind für eine mitarbeiterorientierte Kultur und die Bereitschaft, bestehende Strukturen zu ändern. Letztendlich ist Einfühlungsvermögen die Tür zur Employee Experience. Denn es sind die Zuwendungen und das Entgegenkommen ebenso wie die persönlichen Verbindungen und sinngebenden Aufgaben, die zu Meilensteinen und Erinnerungen in der Employee Journey werden und Unternehmen Wettbewerbsvorteile verschaffen.

Der systemische Seiteneffekt kommt ganz von allein: Ihre Führungskräfte sehen Abläufe, Aufgaben und ihre Führungsverantwortung mit einem neuen Bewusstsein und durch eine andere Brille.

Wir identifizieren Ihre Schlüssel- und Hebelprozesse für die Employee Experience Entwicklungsstufen: „Einfühlen – Probleme definieren – Ideen entwickeln – Prototypen entwerfen – testen”.

Starten Sie mit uns die nächste Stufe der Entwicklung. Mit einem IMPULS-VORWORKSHOP (0,5 Tag) KANN ES LOSGEHEN.